Schloss Markkleeberg

Schloss Markkleeberg

Im Zug der deutschen Ostexpansion wird auch in Markkleeberg eine Wasserburg im Schutze der Pleiße erwähnt, deren adliger Herr von den Bewohnern des benachbarten slawischen Dorfes unterhalten werden muss. Obwohl der in Urkunden um 1190 erwähnte „Bero de Cleberg“ nicht eindeutig zu Markkleeberg zugeordnet werden kann, spricht vieles dafür, in ihm einen der ersten Besitzer des Rittergutes zu sehen.

Unstrittig ist jedenfalls, dass unsere Wasserburg mit den vielen alten und neuen Eingemeindungen bis hin zur Großen Kreisstadt dem Ort den Namen gab und dass die Ersterwähnung um 1190 als das Gründungsjahr von Markkleeberg gelten kann.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das heutige Herrenhaus umgebaut und somit entstand ein in sich geschlossenes Gutsgelände mit Stallungen, Scheune und Nebengebäuden. An die ehemalige Wasserburg erinnert kaum noch etwas.

Das Rittergut hat in verschiedenen Zeitepochen größere und kleinere Geschichte mitgeschrieben. Als wichtiges Datum ragt hier der 16. Oktober 1813 heraus. An diesem Tag fand ein Kampf zwischen der österreichischen Infanterie des Regiments Kaunitz und der französischen Halbbrigade Aymarde statt.

Ein besonders bewegtes Schicksal hatte das Gut in der jüngeren Vergangenheit. Sein Schicksal macht deutlich, wie sträflich nachlässig besonders in den Jahren von 1945 bis 1990 mit historischen Orten umgegangen wurde.1917 pachtete Dr. Paul Hoppe das Rittergut von der Familie von der Crone und kaufte es 1932. Er ist somit der letzte Privateigentümer bis 1990. Als Folge der 1945 durchgeführten Bodenreform wurde er 1947 „ausgewiesen“. Es entstand ein Versuchsgut der Universität Leipzig. Im Herrenhaus richtete man dann 1948 ein Kinderkrankenhaus ein und wandelte es später in ein Alten- und Pflegeheim um. Nach Kriegsende und Enteignung des Besitzers Dr. Paul Hoppe zogen Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands ein. Das Torhaus wurde eine „Neubauernstelle“ im Zuge der Zersiedelung des Rittergutes. Im Erdgeschoss wurden Ställe eingerichtet. Unsere jetzige „Kaunitzstube“ war ein Kuhstall, die Rußküche ein Schweinestall.

1996 schließlich ergab sich durch die Wende die Möglichkeit, das Schloss und das Torhaus zu privatisieren. Der im gleichen Jahr gegründete Förderverein „Historisches Torhaus zu Markkleeberg 1813“ e.V. begann mit der Rekonstruktion des Torhauses. Ziel war es, ein Museum zu gestalten, welches nicht nur die Ereignisse von 1813 darstellt, sondern auch ein Stück Heimatgeschichte Markkleebergs vermitteln soll.

 

Die Ziele waren und sind:

  • Rettung des Torhauses vor dem Verfall

  • Errichtung eines Museums der Völkerschlacht an diesem Originalschauplatz

  • Erforschung der Heimatgeschichte

  • Errichtung einer Markkleeberger Heimatstube

  • Durchführung von Kulturveranstaltungen

  • Beiträge zur Internationalen Zusammenarbeit.

In den Monaten nach der feierlichen Einweihung des Museums der Völkerschlacht am 15. Oktober 1998 konnte mit Mitteln des Denkmalschutzes und privaten Geldern die originalgetreue Sanierung von Torhaus und Teilen der alten Brennerei begonnen und abgeschlossen werden.

Bereits im Gründungsjahr des Fördervereins organisierte dieser kulturelle Höhepunkte für die Bürger Markkleebergs wie Konzerte, Ausstellungen und Vorträge, Bier- und Weinfeste, das Maibaumsetzen und Weihnachtsmärkte. Kaum wegzudenken sind bei all diesen Aktivitäten die nun schon zu einer guten Tradition gewordenen Torhausfeste.

Im Mai sind im Schlosspark von 2,5 ha blühende Rhododendren zu bewundern, im Oktober zur Völkerschlacht biwakieren hier mehrere Teilnehmer der militärischen Darstellungen.

Neben dem Besuch des Regionalmuseums der Völkerschlacht bieten wir Räumlichkeiten für Feiern und Veranstaltungen an.

Jetzt freuen wir uns, nach der Coronazeit wieder unsere Kulturveranstaltungen präsentieren zu können.

Kontakt

Förderverein „Historisches Torhaus zu Markkleeberg 1813“ e.V.

Kirchstraße 40

04416 Markkleeberg

 

Tel.: 0341-3385776

info@torhaus-markkleeberg.de

torhaus-markkleeberg.de

Nutzung

Museum und Forschung der Völkerschlacht

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