Das ehemalige Rittergut im Muldental wird heute von der Familie von Carlowitz bewohnt und bewirtschaftet.

Seit 1846 befindet sich das Rittergut Heyda durch die Heirat der Familien v. Carlowitz und Hartitzsch im Besitz der Familie v. Carlowitz – Hartitzsch.
Eine Unterbrechung fand allerdings 1945 statt, indem der gesamte betriebliche und persönliche Besitz der Familie im Zuge der Bodenreform enteignet und an sogenannte Siedler aufgeteilt wurde. Auf einen gescheiterten Antrag für eine 7 ha große Siedlerstelle folgte die Festnahme der Familie, Deportation zunächst in das Gefängnis der Festung Colditz, später in das Internierungslager auf der Insel Rügen in Prora und Worke und ab 1949 die Emigration nach Westdeutschland.
Bis 1991 wurde das Anwesen als Kinderheim und Werkstätte für Menschen mit Behinderung verwendet. Nach

der deutschen Wiedervereinigung begann die Familie damit, das verlorene Land zu pachten und 1995 kauften Johannes und Felicitas v. Carlowitz dass Rittergut Heyda zurück in ihren Besitz.
Die umliegenden Hofgebäude wurden renoviert. Das alte Gärtnerhaus und das Rosencottage wurden zu Ferien-häusern umgenutzt. Zudem kann auch direkt in einer Schlosswohnung ein Landurlaub verbracht werden.

Die Carlowitz KG bewirtschaftet 400 Hektar Wald und 1000 Hektar Land. Dabei wird vor allem Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, was wohl als Familientradition bezeichnet werden kann.
Schon Hans-Carl von Carlowitz, welcher als Oberberghauptmann in Freiberg verantwortlich für die Rohstoff-versorgung der zunehmend industrialisierten Gesellschaft und Wirtschaft in Sachsen war, führte einen nachhaltigeren Umgang mit Holz ein. Holz wurde für den Bergbau, die Verhüttung von Eisenerz und zur Wärmegewinnung in gewaltigen Mengen benötigt, sodass die Wälder in Sachsen und weiten Teilen Europas nicht nur stark ausgebeutet wurden, sondern sogar regelrecht verschwanden. Ohne Holz kein Bergbau und keine Industrialisierung. Somit war es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Wälder wieder angelegt und dauerhaft auch der „lieben Prosperität“ (Zitat Hans-Carl v. Carlowitz. Er meint damit die nachfolgenden Generationen) zur Verfügung stehen.

Mit dem Einklang der Ziele Ökologie, Ökonomie und Soziologie war das Prinzip der Nachhaltigkeit geboren. Die Familie Carlowitz führt dieses Prinzip nicht nur in der Land- und Forstwirtschaft, sondern auch in der Sanierung des Schlosses konsequent fort.